06. Mai 2016
Jetzt sind wir also
unterwegs. Langsam kehrt die Bordroutine ein und wir gewöhnen uns an
den Verlust an „Komfort“ der uns in den vergangenen Wochen, ja
Monaten in Bosa begleitet hat. Die Elektroheizung für kalte Nächte,
die elektrische Kochplatte an Stelle des etwas mühsamen
Petroleumherdes, und nicht zuletzt der "Perserteppich" (aus Kunststoff)
der für warme Füße gesorgt hat. Aber es wird jetzt ja hoffentlich
doch endlich richtig warm, so dass der Verzicht auf die
Annehmlichkeiten nicht all zu schwer fallen sollte.
Dafür sind wir wieder
unterwegs, die Kiore Moana funktioniert einwandfrei und die neuen
Segel ziehen uns schneller als gewohnt in Richtung Süden. Vorbei am
Capo Mannu, hinter dem wir die erste Nacht etwas schaukelig verbracht
haben, um das Capo S. Marco das am südlichen Ende der Sinis
Halbinsel die Einfahrt in den Golf von Oristano markiert, in die
Marina Torre Grande, den geeigneten Platz um den erwarteten Südwind
vorbeiziehen zu lassen. Der Tag in Oristano war zwar leider nicht von
Sonnenschein begleitet, dafür hatten wir aber Glück und
profitierten von einem tollen zweitägigen Projekt der örtlichen
Schulen, das darin bestand dass alle interessanten Orte der Stadt,
von Schülern präsentiert wurden. Wir wurden immer wieder freundlich
eingeladen, das ehemalige Spital, dass jetzt eine Kunstgalerie ist,
eine der ältesten Kirchen der Stadt die jetzt ein Konzertsaal und
Veranstaltungsraum ist, den Dom, die Sakristei einer Kirche mit ihren
Kunstschätzen, u.s.w. zu besichtigen, und erhielten teilweise sehr
kompetente englischsprachige Führungen.
Es hat auch Freude bereitet
mit den jungen Menschen zu kommunizieren und einiges über ihre
Geschichten zu erfahren.
Unter ständigem
nervenden piepsen unseres Tiefenmessers, der uns darauf aufmerksam
machen musste, dass nur noch weniger als ein Meter Wasser unter
unseren Kielen war, haben wir heute erfolgreich die Marina verlassen
und liegen jetzt an einer Boje unmittelbar vor der Ausgrabungsstätte
der antiken Stadt Tharros und dem spanischen Torre di San Giovanni di
Sinis, gut geschützt vor den heftigen NW Winden die die nächsten
zwei Tage anhalten sollen.
der Torre di San Giovanni von unserem Ankerplatz aus gesehen |