22. September 2014


In aller Früh, kurz nach dem Krähen der Dorfhähne und des Muezzin haben wir unseren Anker gelichtet und sind unter Motor in Richtung Westen gefahren. Wie erwartet war der Wind schwach, aber genau gegen uns. Vorbei an Kas und der griechischen Insel Kastellorizon, durch eine malerische, von unzähligen kleinen und kleinsten Inselchen gesprenkelte Landschaft, haben wir bereits zu Mittag den kleinen Hafen von Kalkan erreicht. Das war auch gut so, da der Bootsverkehr auch jetzt im Herbst noch recht rege ist und die Mole abends bis auf den letzten gerade noch verfügbaren Platz belegt war.
Tags darauf, wieder kurz nach den jammernden und für unsere Ohren unheimlich falsch klingenden Morgengesängen von mindestens zwei leicht zeitversetzt agierenden Muezzinen, was einem sehr schrägen Kanon nahe kam, waren wir richtig wach und haben unsere Reise ins Hinterland angetreten. Wir haben Myra gesehen, sind in Richtung Norden ins Taurusgebirge gefahren, haben die  landschaftlich sehr beeindruckenden Ausgrabungen der antiken Stadt Arykanda besucht und sind zu einem auf 1800 m gelegenen Bergsee gewandert (zumindest das letzte Stück des Weges!).

Lykische Felsengräber in Myra
Arykanda, die Stadt mit der wunderbaren Aussicht
Das kleine "Provinztheater"von Arykanda
Der Yesil Göl, der "Grüne Bergsee"

Das Leben in den landwirtschaftlichen Gegenden die doch nur 100 -150 km von der Küste, an der alles dem Fremdenverkehr untergeordnet ist, entfernt liegen, geht sichtbar in einem anderen Rhythmus vor sich. Hier beeilen sich die älteren Männer rechtzeitig zu den Gebetszeiten in der Moschee zu sein und ist die alte türkische Tracht mit weiter Pluderhose, Kopftuch, Sakko und Häkelhauberl,  noch allgegenwärtig.

Straßenszene in Gömbe
 Bei unserer Rückkehr in den Hafen von Kalkan hätten wir unsere Kiore Moana fast nicht gefunden, weil sie nicht auf ihrem Platz, dafür aber auf beiden Seiten von riesigen Gullets eingeklemmt war. Um mehr Raum im Hafen zu schaffen, hat man sie einfach um einige Plätze verlegt, ihr sonst aber nichts angetan. Auch wurde uns zugesichert, dass die unseren Anker blockierende Gullet ohnedies bereits um sechs Uhr aufbrechen werde, was dann nicht nur diese, auf unserer Backbordseite liegende, sondern auch die auf der Steuerbordseite, mit lautem Geknatter und Geratter taten und damit auch unseren Tag zeitig beginnen ließen.

Auf solch lustigen Schiffen werden die Touristen in die Buchten geführt
Gegen Abend wird es dann wieder ruhig
Badende mit praktischem Gewand und Flossen
Nach einem ausgiebigen Buchtaufenthalt mit viel faulenzen, baden, schnorcheln, essen, u.s.w. liegt die Kiore Moana seit gestern in der Marina Fethiye. Das Ausklarieren haben wir ohne Probleme hinter uns gebracht. Nach der Zählweise des hiesigen Beamten hätten wir sogar noch sechs Tage hier bleiben dürfen, aber wer kann schon sagen wie ein anderer die zulässigen 90 Tage ermittelt hätte.

Richtung Abendland - unser neuer Kurs
Jetzt geht’s also wieder nach Griechenland und wir erhoffen uns eine schöne Überfahrt zur Insel Rhodos.

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