In aller Früh,
kurz nach dem Krähen der Dorfhähne und des Muezzin haben wir unseren Anker
gelichtet und sind unter Motor in Richtung Westen gefahren. Wie erwartet war
der Wind schwach, aber genau gegen uns. Vorbei an Kas und der griechischen
Insel Kastellorizon, durch eine malerische, von unzähligen kleinen und
kleinsten Inselchen gesprenkelte Landschaft, haben wir bereits zu Mittag den
kleinen Hafen von Kalkan erreicht. Das war auch gut so, da der Bootsverkehr
auch jetzt im Herbst noch recht rege ist und die Mole abends bis auf den
letzten gerade noch verfügbaren Platz belegt war.
Tags darauf,
wieder kurz nach den jammernden und für unsere Ohren unheimlich falsch
klingenden Morgengesängen von mindestens zwei leicht zeitversetzt agierenden
Muezzinen, was einem sehr schrägen Kanon nahe kam, waren wir richtig wach und
haben unsere Reise ins Hinterland angetreten. Wir haben Myra gesehen, sind in
Richtung Norden ins Taurusgebirge gefahren, haben die landschaftlich sehr beeindruckenden Ausgrabungen
der antiken Stadt Arykanda besucht und sind zu einem auf 1800 m gelegenen
Bergsee gewandert (zumindest das letzte Stück des Weges!).
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Lykische Felsengräber in Myra |
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Arykanda, die Stadt mit der wunderbaren Aussicht |
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Das kleine "Provinztheater"von Arykanda |
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Der Yesil Göl, der "Grüne Bergsee" |
Das Leben in den
landwirtschaftlichen Gegenden die doch nur 100 -150 km von der Küste, an der
alles dem Fremdenverkehr untergeordnet ist, entfernt liegen, geht sichtbar in
einem anderen Rhythmus vor sich. Hier beeilen sich die älteren Männer
rechtzeitig zu den Gebetszeiten in der Moschee zu sein und ist die alte
türkische Tracht mit weiter Pluderhose, Kopftuch, Sakko und Häkelhauberl, noch allgegenwärtig.
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Straßenszene in Gömbe |
Bei unserer
Rückkehr in den Hafen von Kalkan hätten wir unsere Kiore Moana fast nicht
gefunden, weil sie nicht auf ihrem Platz, dafür aber auf beiden Seiten von
riesigen Gullets eingeklemmt war. Um mehr Raum im Hafen zu schaffen, hat man
sie einfach um einige Plätze verlegt, ihr sonst aber nichts angetan. Auch wurde
uns zugesichert, dass die unseren Anker blockierende Gullet ohnedies bereits um
sechs Uhr aufbrechen werde, was dann nicht nur diese, auf unserer Backbordseite
liegende, sondern auch die auf der Steuerbordseite, mit lautem Geknatter und
Geratter taten und damit auch unseren Tag zeitig beginnen ließen.
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Auf solch lustigen Schiffen werden die Touristen in die Buchten geführt |
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Gegen Abend wird es dann wieder ruhig |
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Badende mit praktischem Gewand und Flossen |
Nach einem
ausgiebigen Buchtaufenthalt mit viel faulenzen, baden, schnorcheln, essen,
u.s.w. liegt die Kiore Moana seit gestern in der Marina Fethiye. Das Ausklarieren
haben wir ohne Probleme hinter uns gebracht. Nach der Zählweise des hiesigen Beamten
hätten wir sogar noch sechs Tage hier bleiben dürfen, aber wer kann schon sagen
wie ein anderer die zulässigen 90 Tage ermittelt hätte.
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Richtung Abendland - unser neuer Kurs |
Jetzt geht’s also
wieder nach Griechenland und wir erhoffen uns eine schöne Überfahrt zur Insel
Rhodos.