11. Juni 2013



Ganz, ganz langsam, die Augen auf den winzigen Bildschirm des Mobiltelefons geheftet auf dem ein kleiner roter Pfeil sich schleppend der blau gekennzeichneten Fläche nähert, „tasten“  wir uns an eine 1600m hohe, schwarze und vollkommen lichtlose Felswand heran. Auch der Mond ist nicht bereit wenigstens sein fahles Licht beizutragen. An einer Stelle, an der das Echolot plötzlich statt der bisher angezeigten 7m Wassertiefe nur noch 2.5m anzeigt, lassen wir den Anker in das finstere Wasser fallen. Nach einem kurzen Ruck hält der Anker die Kiore Moana fest. Wir sehen zwar nicht wo wir sind, aber können endlich nach der langen Überfahrt von Limnos nach Samothraki, bei der die Windvorhersage wieder einmal nur sehr teilweise gestimmt hatte, unser Abendessen zubereiten und uns bei leisem Geschaukel für eine ruhige Nacht in die Koje legen. Am nächsten Morgen bestaunen wir mit großen Augen die Umgebung in die es uns hier verschlagen hat. Vor uns die hoch aufragende Felswand und davor ein schmaler Kiesstrand auf dem noch die Möwen schlummern und die Ziegen dazwischen bereits nach winzigen Grashalmen suchen. Unter uns glasklares Wasser mit einer bizarren riffartigen Felslandschaft und seinen Bewohnern.
Friedliches Nebeneinander
Samothraki, ein Gebirge mitten im Meer
Unserer Neugierde folgend, wollten wir dann doch wissen, ob die angeblich so tolle und von Fotos bekannte Sandbucht, vielleicht doch hinter dem östlichen Kap „unserer“ Bucht liegt.
Den Anker zum Glück ohne Schwierigkeiten aus der Felsspalte befreit, stecken wir unsere Nasen um die Ecke und sieh da, es erwartet uns eine Bucht mit langem Sandstrand, an den Seiten von bizarren Felsen eingefasst, und einem tiefgrünen mit Steineichen bewaldeten Berghang dahinter. Hier ist natürlich auch die Zivilisation in Form einer, allerdings erst in Vorbereitung für die nur in der Saison betriebenen Taverne, eingezogen.
In dieser Bucht kann man schon einige Zeit bleiben
Eine schönere Begrüßung beim Erreichen einer Insel ist uns noch nicht vorgekommen und wir beschließen gleich länger zu bleiben, auszuspannen, unser Faltkanu zusammen zu bauen und die angrenzenden, vom Land her unzugänglichen, Buchten und Höhlen zu erkunden.
Unser Ally bei der Jungfernfahrt im Meer
Entlang von Felsen und einsamen Stränden
Von hier schaut die Kiore Moana richtig klein aus
Heute Nacht haben in der Umgebung herumziehende Gewitter der Idylle leider den Garaus gemacht und uns bereits um sieben Uhr dazu veranlasst, um bei dem unangenehmen Schwell nicht aus der Koje zu fallen, den Anker zu lichten und die wenigen Meilen in den Hafen von Kamariotissa, den Hauptort der Insel zu fahren.

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