Ilse ist von
ihrem Ausflug nach Österreich, zum Maturatreffen, mit vielen
Eindrücken und Erinnerungen zurück nach Malta gekommen. Trotz
Müdigkeit vom Flug und den anstrengenden Tagen in Wien, haben wir
uns das Marienfest in Tarxien nicht entgehen lassen. Es war bereits
der dritte Tag der Feierlichkeiten. Ganz Tarxien war auf den Beinen.
Die Eingänge zu den privaten Häusern mit ihrem üppigen Schmuck und
schwülstigen Dekorationen wurden stolz präsentiert. Die riesige
Marienstatue wurde von acht, weiß gewandeten, Männern schaukelnden
Schritts durch die Gassen getragen, zwei Musikkapellen gaben ihr
Bestes und erinnerten ein wenig an New Orleans Marschmusik zum Mardi Gras und der
Pfarrer besuchte so manches Haus zum Umtrunk im
Familienkreis. Die Prozession musste bei diesen Gelegenheiten halt
einen Stopp einlegen, der durch angeregte Plaudereien unter den
Erwachsenen und kleine Raufereien unter den Ministranten ausgefüllt
wurde. Die Beflaggung und Beleuchtung des Ortes war jedenfalls genau
so beeindruckend wie die schon seit Tagen anhaltenden Böllerschüsse.
Die Hl.
Maria wird sich gewundert haben, allerdings ist sie es ja schon seit
vielen Jahrzehnten gewohnt.
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acht starke Männer |
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schleppen |
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die Marienstatue durch den Ort |
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andere halten einen Plaush |
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oder machen Musik |
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die Fahne ist riesengroß und schwer |
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und Maria schaut von oben zu |
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die Kirche ist festlich beleuchtet |
Mittlerweile
haben wir eine ruhige Nacht auf Gozo, der Nachbarinsel von Malta,
verbracht. Alleine, in einer sehr beeindruckenden kreisrunden Bucht,
die zum Meer hin vom Fungusrock, einem imposanten Felsen auf dem
schon die Kreuzritter wundertätige Pilze geerntet hatten,
abgeschlossen wird.
Bereits zum,
leider hinter Wolken versteckten, Sonnenaufgang sind wir in Richtung
Sizilien aufgebrochen. Allerdings hat sich schnell herausgestellt,
dass es in diesem Seegebiet offensichtlich nicht einfach ist, eine
sichere Windprognose abzugeben. Sie war jedenfalls ziemlich falsch
und so haben wir unser Ziel rechtzeitig dem Wind angepasst und sind
nicht nach Licata, sondern nach Marina Ragusa gesegelt.
Dann hat Aeolus allerdings beschlossen es überhaupt sein zu lassen und
uns gezwungen den Motor anzuwerfen, was am Ziel jetzt auch nichts
mehr geändert hat und schließlich ist Ragusa auch schön und
besuchenswert.