04. Oktober 2017


Die letzten zwei Tage haben wir in einer landschaftlich wunderschönen Bucht auf der Insel Lavezzi,dem korsischen Teil des Maddalena Archipels verbracht. Eine fast kreisrunde Bucht gesäumt, aber auch durchsetzt, von unendlich vielen Steinen, die wie vom Himmel gefallene Skulpturen in der Landschaft liegen.


Wenn man bedenkt, dass schon Anfang Oktober war, war noch recht viel Besucherandrang zu verzeichnen. Nicht nur die kleinen Fähren, die Badegäste aus den verschiedenen Ortschaften aus Korsika und Sardinien unter viel Getöse und Wellen in die Bucht brachten, sondern auch noch recht viele Charteryachten mit ihren illustren Besatzungen haben die Bucht bevölkert und für einige Aufregung gesorgt.
 
Zuerst hat eine deutsche Crew den Mast und die Wanten der Kiore Moana mit ihrer Drohne attackiert, dass es im Schiff nur so gerumpelt hat, (leider ist sie nicht abgestürzt).
Dann hat bei leichtem Wind eine achtköpfige deutsche Männercrew ihren Anker gelichtet und kurz darauf ihre Seereling an unserer Ankerrolle zerstört. Es ist wirklich beruhigend ein Aluminiumschiff zu haben! Der nächste Vorfall wurde durch ein russisches Paar auf einer kleinen Charteryacht hervorgerufen, das mehrmals erfolglos versuchte seinen Anker im Sandgrund der Bucht zu versenken und letztendlich auch an unserem Schiff entlang schrammte und sich in unserer Ankerkette verfing. Wegen offensichtlicher Aussichtslosigkeit für eine Verbesserung der Situation, habe ich mich entschlossen das „feindliche“ Schiff zu entern und es mitsamt Besatzung an eine der, für die Ausflugsschiffe ausgelegten Bojen, zu hängen. Dieses Manöver hat uns immerhin aus Dankbarkeit zwei Flaschen feinen sardischen Wein eingebracht. Dann war eigentlich alles für eine ruhige Nacht bereitet, wenn – ja wenn nicht eine Schweizer Crew ihr Schiff an eine Boje in der Nähe der Kiore Moana gehängt hätte. In der Nacht war es dann so windstill, dass die Schiffe zueinander gefunden haben und sich ganz sanft, aber doch so deutlich dass beide Crews wach wurden, berührten. Die Schweizer haben daraufhin die Ankerwache übernommen und für ruhigen Schlaf bis in die Morgenstunden gesorgt. Und weil man sich schon so nahe gekommen ist, wurden Basler Leckerli gegen Mozartkugeln getauscht und weiterhin gute Fahrt gewünscht.
So kann man beim Segeln nette Leute kennen lernen. Aber länger als einen Tag, oder gar in den Sommermonaten mit noch mehr Chaos, können wir uns das nicht vorstellen und ziehen doch einsame Buchten oder Almhütten in Österreich vor.
 
wir wechseln in französische bzw. korsische Hoheitsgewässer
Einfahrt in die Straße von Bonifacio

Am Vormittag haben wir nach kurzer und ruhiger Überfahrt nach Bonifacio unseren Freund und mittlerweile routinierten Mitsegler Romeo, an der Mole der befestigten Stadt abgesetzt, von wo er den Rückweg nach Bosa antreten wird.

Romeo routiniert
in allen Lebenslagen

Wir hingegen sind weiter nach Westen gesegelt und ankern in einer wenig besuchten Bucht, vor Tizzano.

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