Zeitig in
der Früh, es war noch finster und total windstill, haben wir die Mole
verlassen. Mit Unterstützung durch den Motor, ging es entlang der
Nordküste von Korfu, vorbei an grell erleuchteten Fischzuchten und
nicht in den Seekarten eingezeichneten Leuchtfeuern nach Westen.
Gespenstisch hat sich plötzlich von hinten eine riesige hell
erleuchtete Fähre knapp an uns vorbeigeschoben und ist ihrem Weg,
vermutlich nach Brindisi oder Venedig folgend, ganz schnell am
Horizont verschwunden. Im Bereich der Othoni Inseln, nordwestlich von
Korfu, ist endlich der erwartete Wind aus Süden angesprungen und hat
uns unter Windsteueranlage ohne Unterbrechung bis knapp vor unser
Ziel, den südlichsten Punkt von Italien, St. Maria de Leuca
geblasen. Ja leider nur bis knapp davor, denn dann sind wir, die bis
hier her immer unter klarem Sternenhimmel oder unter einem Sonnenloch
in der malerischen Wolkendecke gesegelt sind, doch noch in eines der
rund um uns entstehenden Gewitter geraten.
 |
Der Himmel öffnet seine Schleusen |
Da hat nur noch beidrehen
und unter Deck fliehen geholfen. Das Schiff wurde jedenfalls noch vor
dem Eintreffen in Italien gründlich von Salzwasser befreit und wie
in einer Waschstraße gründlich gereinigt.

St Maria di
Leuca mit seinem riesigen Leuchtturm, der die Seefahrer schon von
weitem vor dem südlichsten Kap Italiens warnt und ihnen den Weg
hier her weist, aber auch einem sonderbaren Bauwerk aus der
faschistischen Vergangenheit, einer riesigen Freitreppe mit einem im
Sommer gelegentlich in Betrieb befindlichen Wildbach, der sich in
weiterer Folge als Wasserfall ins Meer ergießt und den Abschluss,
des in dieser Epoche fertig gestellten Aquäduktes darstellt. Als
Draufgabe wurde auch noch eine antike Säule aus Rom hier her
übersiedelt und vor dem „Kunstwerk“ aufgestellt. Sonst ist St.
Maria di Leuca ein klassischer Seebadeort mit wunderschön erhaltenen
Villen aus der Zeit vor der Jahrhundertwende, als man noch
hauptsächlich die Seeluft, hier zwischen Adriatischem und Ionischen
Meer, genoss.
 |
Von klein und bescheiden |
 |
mit naturwissenschaftlichem Bezug
Villa la Meridiana |
 |
oder als romantisches Märchenschloss |
 |
fernöstlich |
 |
bis sehr herrschaftlich |
Wir genießen es jedenfalls sehr in Italien mit all
seiner (Alltags)-Kultur gelandet zu sein.
 |
Ob wir uns auch für ein Bad entscheiden, wissen wir noch nicht |