30. März 2018



Nach einer teilweise leider durch Regen beeinträchtigten, sonst aber wunderschönen Reise zur Kiore Moana, sind wir vorgestern gut in Bosa angekommen. In Bozen haben bereits die Magnolien geblüht und La Spezia hat sich als lebendige Stadt mit einem hervorragenden Lokal mit köstlichen dry aged Steaks, gleich in der Nähe unseres zentral gelegenen Quartiers, präsentiert. Auch der Bahnhof ,von dem der Zug zu den fünf Orten der „cinque Terre“ abgefahren ist, war nicht weit weg.
Wie wenn es ausgemacht gewesen wäre, haben wir unsere Liegeplatznachbarn aus Bosa in La Spezia getroffen und die Reise zu den fünf Orten Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore gemeinsam mit ihnen unternommen. Auch bei Regen war es eine eindrucksvolle Reise durch eine Kulturlandschaft, mit leider nur noch teilweise bewirtschafteten Terrassen, die von endlosen Trockenmauern gestützt und gehalten werden. In den letzten Jahren hat eindeutig der Fremdenverkehr immer mehr an Bedeutung gewonnen und die sicher mühselige Erhaltung der Kulturlandschaft wurde teilweise aufgegeben. Die Folge ist unter anderem, dass immer mehr Hänge abrutschen, was einerseits dazu führt, dass viele der mühsam angelegten Wanderwege unbegehbar werden und andererseits die Ortschaften von Erdrutschen und Schlammlawinen bedroht werden.

Monterosso
 
Ilse zündet Kerzen
für die Verstorbenen unserer Familien an

Vernazza, die Boote halten noch Winterschlaf
Manarola
die ganze Stadt ist mit Fischerbooten verparkt
Riomaggiore
Die Bucht von La Spezia
Portovenere
La Spezia, fast schon bei Sonnenschein
Riomaggiore
Zahnradbahn zu den hoch gelegenen Terrassen
 
Die Weiterreise mit der Fähre nach Bastia war auch recht kurzweilig. Die gebuchte Fähre, mit der wir um die Mittagszeit von Livorno aus nach Korsika fahren wollten, wurde bereits am Vortag wegen voraussichtlich schlechtem Wetter abgesagt. Wir haben uns daher für die Frühfähre entschieden, was uns Tagwache noch vor dem Morgengrauen beschert hat. Großzügig hat man uns als „Wiedergutmachung“ eine Kabine auf dem Schiff zur Verfügung gestellt und wir sind gleich wieder in die Betten gefallen und hatten eine angenehme und bequeme Überfahrt. Geweckt wurden wir allerdings nicht durch die Durchsage, dass das Schiff nun den Zielhafen erreicht hätte und wir uns zum Aussteigen fertig machen sollten, sondern durch die Mitteilung, dass die Hafenbehörde in Bastia wegen starkem Wind und Seegang den Hafen gesperrt hätte und wir wieder zurück nach Livorno fahren würden. Zum Trost hat man uns noch ein warmes Essen spendiert, wir haben unser bereits von früheren Reisen bekanntes Quartier in Livorno gebucht und uns hoffnungsfroh ein Ticket für den nächsten Tag am frühen Nachmittag, beim Fahrkartenschalter abgeholt.
Der Zwischenfall hat uns die Chance gegeben noch einen Ausflug nach Pisa und Carara zu unternehmen bevor wir, diesmal ohne Zwischenfälle, spät am Abend Bastia erreicht haben.
 

Pisa wie es jeder kennt
in der schönen Altstadt von Pisa

Hafenausfahrt von Livorno
ein alter und ein neuer Turm wachen vor Livorno
 
Unsere erste Etappe in Korsika hat uns dann um das Cap Corse geführt. Allen Beschreibungen zum Trotz war die Strasse überhaupt nicht besonders abenteuerlich und gefährlich in die Steilküste gebaut und daher zu fürchten. Es war ein wunderschöner Tag mit tollen Ausblicken auf einsame Strände, Genuesertürme und pittoreske, einsame Dörfer und Häfen. Am Abend konnten wir uns dann endlich wieder selbst das Essen kochen in unserer winzigen, sehr französisch-charmanten Wohnung hoch über Bastia. Ein Glas guten korsischen Rotwein dazu und wir waren richtig zufrieden. In den darauf folgenden Tagen haben wir uns über die Insel treiben lassen, aussergewöhnliche Kirchen besichtigt, in den verschneiten Bergen einen Schneemann gebaut, immer wieder den Flug des roten Milan (in Mitteleuropa bereits ausgestorben) bewundert, Esel gestreichelt, unseren letzten Apfel an ein sehr zudringliches Pferd verfüttert und Kajakfahrern beim Einsetzen in den Tavignano zugeschaut. Faszinierend war auch immer wieder der rasante Wechsel zwischen noch verschneiter Winter- und üppig blühender Garten-und Wiesenlandschaft. Ajaccio am Sonntag war leider enttäuschend, denn außer den laut röhrenden Fahrzeugen einer Oldtimerrallye war kaum jemand in der Stadt unterwegs.

Erbalunga
Stopione am Weg nach Cap Corse
Port de Centuri, wo der Weinstock gekreuzigt wurde

und Ilse die Sonne genießt

Steindächer in Nonza

Saint Florent
San Michele de Murato

unser Schneemann mit Nieswurz in der Hand

ist er nicht lieb?
Ponte Nuovo wo sich Korsen und Franzosen bekriegt haben
das gibt's doch gar nicht,
dass es in dem Auto nichts zu essen gibt
na bitte, war doch klar
ehemaliges Franziskanerkloster bei Orezza,
wo die Korsen ihre Unabhängigkeit von den Genuesen erklärten
Ilse hat eine Freundin gefunden
La Porta, großer Turm mit kleiner Kirche
Morosaglia, der Geburtsort von Pasquale Paoli
Versammlung auf der Straße
diese kuscheligen weichen Ohren!
Corte
Tavignano, einer der korsischen Wildwasserflüsse
schwarze Schafe kommen hier häufig vor
Sartene, Stadt aus Granitwürfeln
 
Am Montag haben wir dann noch korsische und französische Käse, Wildschweinwurst, Lonzo, Feigenmarmelade und vieles mehr gekauft und dann die Fähre von Bonifaccio nach Santa Teresa di Gallura genommen.

die Straße von Bonifacio
Kathedrale in Bonifacio
Bonifacio
Blick zurück von der Fähre nach Sardinien

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