Nach einer teilweise leider durch Regen
beeinträchtigten, sonst aber wunderschönen Reise zur Kiore Moana,
sind wir vorgestern gut in Bosa angekommen. In Bozen haben bereits
die Magnolien geblüht und La Spezia hat sich als lebendige Stadt
mit einem hervorragenden Lokal mit köstlichen dry aged Steaks,
gleich in der Nähe unseres zentral gelegenen Quartiers, präsentiert.
Auch der Bahnhof ,von dem der Zug zu den fünf Orten der „cinque
Terre“ abgefahren ist, war nicht weit weg.
Wie wenn es ausgemacht
gewesen wäre, haben wir unsere Liegeplatznachbarn aus Bosa in La
Spezia getroffen und die Reise zu den fünf Orten Monterosso,
Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore gemeinsam mit ihnen
unternommen. Auch bei Regen war es eine eindrucksvolle Reise durch
eine Kulturlandschaft, mit leider nur noch teilweise bewirtschafteten
Terrassen, die von endlosen Trockenmauern gestützt und gehalten
werden. In den letzten Jahren hat eindeutig der Fremdenverkehr immer
mehr an Bedeutung gewonnen und die sicher mühselige Erhaltung der
Kulturlandschaft wurde teilweise aufgegeben. Die Folge ist unter
anderem, dass immer mehr Hänge abrutschen, was einerseits dazu
führt, dass viele der mühsam angelegten Wanderwege unbegehbar
werden und andererseits die Ortschaften von Erdrutschen und
Schlammlawinen bedroht werden.
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Monterosso |
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Ilse zündet Kerzen
für die Verstorbenen unserer Familien an |
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Vernazza, die Boote halten noch Winterschlaf |
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Manarola |
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die ganze Stadt ist mit Fischerbooten verparkt |
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Riomaggiore |
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Die Bucht von La Spezia |
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Portovenere |
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La Spezia, fast schon bei Sonnenschein |
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Riomaggiore |
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Zahnradbahn zu den hoch gelegenen Terrassen |
Die Weiterreise mit der Fähre nach
Bastia war auch recht kurzweilig. Die gebuchte Fähre, mit der wir um
die Mittagszeit von Livorno aus nach Korsika fahren wollten, wurde
bereits am Vortag wegen voraussichtlich schlechtem Wetter abgesagt.
Wir haben uns daher für die Frühfähre entschieden, was uns
Tagwache noch vor dem Morgengrauen beschert hat. Großzügig hat man
uns als „Wiedergutmachung“ eine Kabine auf dem Schiff zur
Verfügung gestellt und wir sind gleich wieder in die Betten gefallen
und hatten eine angenehme und bequeme Überfahrt. Geweckt wurden wir
allerdings nicht durch die Durchsage, dass das Schiff nun den
Zielhafen erreicht hätte und wir uns zum Aussteigen fertig machen
sollten, sondern durch die Mitteilung, dass die Hafenbehörde in
Bastia wegen starkem Wind und Seegang den Hafen gesperrt hätte und
wir wieder zurück nach Livorno fahren würden. Zum Trost hat man uns
noch ein warmes Essen spendiert, wir haben unser bereits von früheren
Reisen bekanntes Quartier in Livorno gebucht und uns hoffnungsfroh
ein Ticket für den nächsten Tag am frühen Nachmittag, beim
Fahrkartenschalter abgeholt.
Der Zwischenfall hat uns die Chance
gegeben noch einen Ausflug nach Pisa und Carara zu unternehmen bevor
wir, diesmal ohne Zwischenfälle, spät am Abend Bastia erreicht
haben.
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Pisa wie es jeder kennt |
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in der schönen Altstadt von Pisa |
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Hafenausfahrt von Livorno |
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ein alter und ein neuer Turm wachen vor Livorno |
Unsere erste Etappe in Korsika hat uns
dann um das Cap Corse geführt. Allen Beschreibungen zum Trotz war
die Strasse überhaupt nicht besonders abenteuerlich und gefährlich
in die Steilküste gebaut und daher zu fürchten. Es war ein
wunderschöner Tag mit tollen Ausblicken auf einsame Strände,
Genuesertürme und pittoreske, einsame Dörfer und Häfen. Am Abend
konnten wir uns dann endlich wieder selbst das Essen kochen in
unserer winzigen, sehr französisch-charmanten Wohnung hoch über
Bastia. Ein Glas guten korsischen Rotwein dazu und wir waren richtig
zufrieden. In den darauf folgenden Tagen haben wir uns über die
Insel treiben lassen, aussergewöhnliche Kirchen besichtigt, in den
verschneiten Bergen einen Schneemann gebaut, immer wieder den Flug
des roten Milan (in Mitteleuropa bereits ausgestorben) bewundert,
Esel gestreichelt, unseren letzten Apfel an ein sehr zudringliches
Pferd verfüttert und Kajakfahrern beim Einsetzen in den Tavignano
zugeschaut. Faszinierend war auch immer wieder der rasante Wechsel
zwischen noch verschneiter Winter- und üppig blühender Garten-und
Wiesenlandschaft. Ajaccio am Sonntag war leider enttäuschend, denn
außer den laut röhrenden Fahrzeugen einer Oldtimerrallye war kaum
jemand in der Stadt unterwegs.
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Erbalunga |
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Stopione am Weg nach Cap Corse |
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Port de Centuri, wo der Weinstock gekreuzigt wurde |
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und Ilse die Sonne genießt |
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Steindächer in Nonza |
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Saint Florent |
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San Michele de Murato |
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unser Schneemann mit Nieswurz in der Hand |
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ist er nicht lieb? |
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Ponte Nuovo wo sich Korsen und Franzosen bekriegt haben |
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das gibt's doch gar nicht,
dass es in dem Auto nichts zu essen gibt |
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na bitte, war doch klar |
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ehemaliges Franziskanerkloster bei Orezza,
wo die Korsen ihre Unabhängigkeit von den Genuesen erklärten |
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Ilse hat eine Freundin gefunden |
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La Porta, großer Turm mit kleiner Kirche |
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Morosaglia, der Geburtsort von Pasquale Paoli |
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Versammlung auf der Straße |
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diese kuscheligen weichen Ohren! |
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Corte |
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Tavignano, einer der korsischen Wildwasserflüsse |
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schwarze Schafe kommen hier häufig vor |
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Sartene, Stadt aus Granitwürfeln |
Am Montag haben wir dann noch korsische
und französische Käse, Wildschweinwurst, Lonzo, Feigenmarmelade und
vieles mehr gekauft und dann die Fähre von Bonifaccio nach Santa
Teresa di Gallura genommen.
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die Straße von Bonifacio |
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Kathedrale in Bonifacio |
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Bonifacio |
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Blick zurück von der Fähre nach Sardinien |