Die Überfahrt von Tinos nach
Ikaria war eine gemütliche Sommerreise über ruhige See, mit fünf bis sechs Knoten
Fahrt, Sonnenbrandgefahr und abendlicher Müdigkeit, verursacht durch nichts
tun.
Nachdem für die nächsten Tage
starker Nordwind prognostiziert war, fiel die Wahl für die Nacht auf Maganitis,
im Süden der hoch aufragenden Felseninsel.
Ein kleiner, vom Meer her kaum sichtbarer Hafen am Fuße eines, jetzt im
Winter von ca. 80 ausnehmend freundlichen Menschen bewohnten Dorfes (im Sommer
sollen es 2000 sein) und unmittelbar dahinter aufragenden, schroffen bis zu
1000 m hohen Bergen. Über diese ziehen die Wolkenfetzen, des aus dem Norden kommenden Schlechtwetters und
lösen sich hier im Süden großteils zu blauem Himmel auf. Dafür pfeifen die
Fallböen in „unseren“ kleinen Hafen mit
derartiger Kraft, das wir uns nur sicher fühlen, weil unser Zuhause
mittlerweile wie eine Spinne in der Mitte von etlichen rundum ausgebrachten
Festmachern liegt, zwar teils heftig schaukelt, zieht und rüttelt, aber sonst
eine rundum heimelige Heimstätte abgibt. Nachdem zu erwarten ist, dass wir hier
windbedingt noch einige Zeit verbringen werden, haben wir vor, aus Versorgungsgründen und nachdem hier kaum ein
Mobilfunknetz und schon gar kein Internetzugang verfügbar ist, heute einen
Landausflug in die Inselhauptstadt zu unternehmen.
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Die Gemüselieferung trifft ein |
Die Versorgung erfolgt hier noch
in der alten griechischen Tradition, dass das Kafeneion zugleich auch das
Geschäftchen für den täglichen Bedarf ist. Der Bedarf nach Brot oder anderen
Lebensmitteln kann dann an manchen Tagen schon um 20 Uhr gedeckt werden, wenn
die Lieferung eintrifft und die Waren mit vereinten Kräften beim Fenster
herein geholt wird. Aber eilig hat´s hier
sowieso niemand. Wir übrigens auch nicht!
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Manganitis vom Hafen aus gesehen | | | |
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Der Hafen von Manganitis auf Ikaria |